Zum 90. Mal jährte sich am 10. Mai 2023 jener Tag, an dem die Nationalsozialisten mit ihrer Bücherverbrennung die Lebenswerke deutscher Literat*innen vernichtet wollten. Der Jahrestag soll auch in diesem Jahr dazu genutzt werden, für ein gesellschaftliches Miteinander des Respekts, der Demokratie und Toleranz zu werben.
Wie auch im letzten Jahr organisieren die OMAS GEGEN RECHTS wieder den Gedenktag-Ablauf auf der Sommerbühne Sonnenhügel/Dodesheide. Heike Tennstädt bringt unsere Absichten auf den Punkt:
„Mit der Erinnerung an die Bücherverbrennung von 1933 wollen wir die Erfahrungen und Erkenntnisse von Schriftstellerinnen und Schriftstellern damaliger Zeit wertschätzen. Diese Kulturveranstaltung ist ein Beitrag, um das demokratische Miteinander zu fördern, gerade auch in der Auseinandersetzung und Erinnerung an bedeutende Themen der Zeitgeschichte, gerade mit Blick auf die autokratischen Regime in heutiger Zeit. Ein freiheitliches Leben in kultureller Vielfalt ist die Grundlage für ein demokratisches Miteinander.“
Fünf Veranstalter*innen sind es, die unter dem Motto „Verbrannte Bücher – verbrannte Demokratie“ das Programm auf die Beine gestellt haben: die „OMAS GEGEN RECHTS“, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), das im Gemeinschaftszentrum Lerchenstraße angesiedelte Nette-Quartier, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten sowie der Friedensgarten Osnabrück, der unweit des Mehrgenerationenspielplatzes an der Lerchenstraße zu finden ist.
Im Friedensgarten moderierten einige OMAS eine „Gesprächsrunde“ zu Schriftstellern, nach denen die Straßen im Stadtteil benannt wurden. Hierzu haben wir uns als symbolisch als namensgebenden Literaten (Brecht, Döblin, Tucholsky, Feuchtwanger und Schneider) der Straßen im Viertel in einer Runde am Gartentisch im Osnabrücker „Friedensgarten“ zusammengesetzt und ein Gespräch geführt. Unsere Ausgangsfrage: Welche Bedeutung haben die damals ins Exil getriebenen Lyrikerinnen und Literaten heute noch für unser Zusammenleben?
Weiter Programmpunkte:
- Katrin Janssen-Oolo und Holger Dolkemeyer mit Liedern von Brecht
- Theater-AG der kooperativen GS Schinkel mit szenischem Spiel
- Dominikus Witte spricht über seine Installation “verbrannte Bücher”
- Rezitationen von Lyrikerinnen mit Klarinettenbegleitung
- Texte und Berichte von Menschen, die heute im Exil in Osnabrück leben
- Manfred Blieffert mit einer Aktion am Druckfahrrad
- KING π and the SKAYARDS
Das war eine großartige Veranstaltung! Herzlichen DANK an alle die daran beteiligt waren! Mit etwa 150 Besucherinnen und Besuchern war die Veranstaltung wieder ein großer Erfolg. Ein abwechslungsreiches Programm mit verschiedenen Stationen fand bei den Gästen viel Anklang. Neben den verschiedenen Programmpunkten hatte die Buchhandlung zur Heide eine Auswahl an Büchern zum Verkauf vorbereitet, es gab Infomaterial und Buttons von den OMAS.