Gemeinsam mit dem DGB begingen wir am 1. September 2025 den Antikriegstag mit einer Kundgebung, einer Demonstration und einer gemeinsamen Kunstaktion. Nachdem wir OMAS GEGEN RECHTS in unserem Redebeitrag gemahnten, friedensfähig zu bleiben anstatt kriegstüchtig zu werden, gestalteten wir gemeinsam Kriegsbilder zu Antikriegskunst um.
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Hier lest ihr einen Ausschnitt unserer Rede zum Antikriegstag 2025:
„Kriegstüchtig werden“ – oh welch ein Griff ins Klo, Herr Pistorius. Das ist nicht nur ein Begriff, den die Nazis schon gebrauchten, sie verfolgten auch das Ziel Deutschland aufzurüsten und die gesamte Gesellschaft zu militarisieren. Das Ziel – Kriegstüchtigkeit als Handlungsmaxime für Deutschland und Europa aufzubauen – was heißt das? Deutsche Soldatinnen und Soldaten, also unsere Kinder und Enkelkinder, sollen wieder den Willen verinnerlichen unter Inkaufnahme der Gefahr für Leib und Leben das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.
Ja, der völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Menschenrechtsverletzungen im Nahen Osten, in Afrika oder Asien – viele kriegerische Auseinandersetzungen sind eine Bedrohung und alle friedfertigen Menschen dieser Welt suchen nach einer Handlungsmaxime, die Frieden schafft ohne den Einsatz von todbringenden Waffen. Es ist erschreckend zu sehen, wie verbrecherische Regime, Diktatoren, Autokraten und kriminelle Machthaber diese Welt regieren.
Was können wir tun?
Selbst wenn wir uns auf die eine oder andere Seite von Kriegsparteien stellen oder versuchen eine Rechtfertigung für eine jeweilige Seite zu finden, damit kommen wir dem Frieden kein Stück näher. Selbst wenn wir meinen, den wahren Grund für kriegerische Auseinandersetzungen ausgemacht zu haben – wie die globalen wirtschaftlichen Interessen von Mächtigen dieser Welt – so fühlen wir uns ohnmächtig, dem etwas entgegen zu setzen.
Was können wir tun? – Ist es nicht diese Frage, die uns eint!?
Statt „kriegstüchtig“ zu werden, müssen wir uns dafür einsetzen, dass unsere Gesellschaft „friedensfähig“ wird.
Ich bin als Nachkriegskind geboren und habe das Glück in einer Demokratie aufgewachsen zu sein. Ich habe dabei verstanden, dass Demokratie und Freiheit nicht auf Bäumen wachsen, wie Äpfel, die wir essen dürfen. Ich habe auch verstanden, dass unsere Demokratie nicht frei ist von Ungerechtigkeit, von Rassismus, Ausgrenzung und Intoleranz. Aber sie trägt immer noch Werte in sich, die der Menschlichkeit viel näher kommen als Regime, die faschistisch und kriegerisch sind.
Was ist dann unsere Handlungsmaxime?
Friedensfähig zu werden heißt, sich für demokratische Werte einzusetzen, sie den Menschen, die zu uns kommen und mit uns leben wollen, zu vermitteln und sie gegenüber innerer Bedrohung zu schützen. Nicht Ausgrenzung und Abschottung ist die Lösung, sondern miteinander und solidarisch leben! Viele von uns OMAS und auch ihr, die ihr heute mit auf die Straße kommt, habt erfahren, wie mühselig dieses Engagement heutzutage ist, wie dieses Engagement sogar von politischen Vertretern bedroht wird – und ich spreche nicht nur von der AfD – reaktionäre Kräfte haben sich zum Ziel gesetzt, Demokratie zu zerstören und sie sind kräftig dabei.
Friedensfähig zu werden, das ist eine Aufgabe für alle und der Maßstab dafür ist die Charta der Menschenrechte an der wir uns immer orientieren müssen und an der wir unser Handeln überprüfen können!
Kriegstüchtig werden? Für wen und welche Interessen sollen wir das tun?
Kriegstüchtig werden? Das kann uns nur aufgezwungen werden. Vielmehr müssen wir alles daran setzen, friedensfähig zu bleiben!
Stehen wir gemeinsam ein – gegen Militarisierung und Nationalismus – seien wir wehrhaft antifaschistisch!!