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„Alerta, alerta, die Omas sind härter!“

 

Sonnenschein, 36 Grad im Schatten, Samba-Rhythmen und jede Menge OMAS GEGEN RECHTS. Wir vier Osnabrücker*innen waren in Halle um unsere Solidarität mit den halleschen OMAS auszudrücken, die sich dort von dem Rechtsextremisten Sven Liebich allwöchentlich auf dem Marktplatz von Halle aufs Übelste beleidigen lassen müssen. Seit Wochen finden die Behörden keinen Weg, ihm die öffentliche Bühne für seine Hetze, mit sexistischen, rassistischen und antisemitischen Parolen zu entziehen. Stattdessen geht die Polizei auch mit Gewalt bei jeder möglichen Gelegenheit gegen Aktivisten in Halle vor, die sich gegen die rechte Propaganda wehren.

Wir wollten die OMAS in Halle unterstützen, um lautstark und fröhlich deutlich zu machen, dass Frau und Mann nicht immer diese öffentlichen Hassreden auf ihrem Marktplatz ertragen müssen. Und es waren viele OMAS gekommen, aus Berlin, Gießen, Hamburg, Wetterau, Köln, Siegen, Hannover, Erfurt und zahlreichen anderen Orten. Lautstarke Unterstützung gab es vom Glockenturm der Marktkirche, dem Bündnis „Halle gegen Rechts“ und einer Trommlergruppe „Rhythems of resistance“. Nach einem mächtigen, ohrenbetäubenden Pfeifkonzert schenkten wir Gegendemonstrant*innen dem Schreizwerg keine Beachtung mehr, drehten ihm den Rücken zu und fingen an zu tanzen und zu singen und uns auch ein wenig für die gelungene Aktion selbst zu feiern. Uns hat auch ein Fernsehteam des ZDF begleitet und wir erwarten die Ausstrahlung eines Berichts über die OMAS in Halle am 18.08.2020 um 21.00 Uhr in der Sendung Frontal 21.

Wir OMAS erhoffen uns, dass unser Protest Wirkung zeigt und die demokratischen Kräfte dann doch noch einen Weg finden, diesem üblen Auftritten eines Rechtsextremisten Einhalt zu gebieten, der sich hinter demokratischen Rechten, wie dem „Recht auf Meinungsfreiheit“ versucht zu verstecken. Er ist nicht nur ein irregeleiteter Spinner. Nein – er verhöhnt die Demokratie und wird dafür noch von Polizisten geschützt. Ein paar Protestler aus Halle führten Schilder mit sich, auf denen stand: Wir sind hier, weil Schweigen Zustimmung bedeuten würde, wir aber nicht schweigen wollen. Ja, das ist leider so. Wir wollen und dürfen nicht schweigen, wenn sich rechte Kräfte immer mehr in der demokratischen Gesellschaft verbreiten. Auch wenn es manchmal sehr beschwerlich ist und so manch eine von uns an ihre Grenzen des Machbaren stößt, es ist sooo wichtig, dass es unseren Widerstand und den aller aufrechten Demokrat*innen gibt. Und mit den OMAS GEGEN RECHTS ist es auch bei 36 Grad noch erfrischend.

Ich grüße euch alle und freue mich auf zukünftige gemeinsame Aktionen! Eure Heike